Pure Poesie in der Galerie Zaiß
Mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Nußbaumer
Galerist Werner Zaiß stellt den Vernissagegästen Hannelore Weitbrecht und Norbert Klaus vor.Foto: Wolfgang Nußbaumer
Pure Poesie empfängt die Besucherinnen und Besucher in den Räumen der Galerie Zaiß in Aalen. Sie drückt sich in den Arbeiten von Norbert Klaus, Tetsuya Kuzuhara und Hannelore Weitbrecht aus.
Papier und Naturmaterialen spielen bei den drei Kunstschaffenden eine wichtige Rolle, wie Galerist Werner Zaiß bei der Vernissage den zahlreichen Gästen erläutert hat. Alle drei sind gute Bekannte; mehrmals hat sie die Galerie schon präsentiert. Alle drei sind nicht von der lauten Sorte. Zurückhaltend in der künstlerischen Anmutung sind alle Werke. Nichts drängt sich hier dem Auge auf. Das ist wohltuend.
Norbert Klaus hat sich mit seinen Objekten aus nur zusammengestecktem und nicht geklebtem Reisig einen Namen gemacht. Natur pur. Wäre es keine Kunstschau, könnte man sein Haupt getrost auf sein „Kissen“ betten. Seine Prägedrucke auf weißem Büttenpapier erschließen ihre zartgliedrige Finesse erst bei genauem Hinsehen. Sein „Senkrechter Knoten“ aus massivem Holz zeigt dagegen klare Kante(n). Wandobjekte verraten seinen profunden Umgang mit dem pflanzlichen Material. Feinste Kunst aus dem Schatz der Natur.
Die Bildhauerin Wiebke Bader aus Aalen studiert ein Wandobjekt des Kollegen Norbert Klaus.Foto: Wolfgang Nußbaumer
Gleiches gilt für die Objekte von Hannelore Weitbrecht. Sie ist der Natur schon in ihren Titeln ganz nahe. Wir begegnen einer „Erdfrucht“, genießen ihre „Windfrüchte“, freuen uns über die „Anzucht“ und hoffen, dass die „Stecklinge“ Früchte tragen werden. „Zwischen den Zeilen“ heißt eines ihrer hauchigen Gebilde aus Papier. Eine Aufforderung, genau hinzusehen; dafür Sorge zu tragen, dass die „Windfrüchte“ nicht auf Nimmerwiedersehen vom Umweltsturm davongetragen werden.
Der Maler Tetsuya Kuzuhara lebt in Stuttgart. Seine collagierte Malerei, wie sie in der Galerie zu sehen ist, erinnert Werner Zaiß zum einen an Kimonos, die traditionellen japanischen Kleidungsstücke, zum andern an „einen gotischen Flügelaltar“. Im Duktus geprägt von der Zurückhaltung, die Japaner auszeichnet. In der Summe eine hochästhetische Präsentation, die allen Objekten Raum zur Entfaltung lässt.
Info: Die Arbeiten sind bis 17. November Donnerstag, Freitag, Sonntag von 14 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 07361/32990 zu sehen.
Wolfgang Nußbaumer
(21.10.2024)